Ahlhorn - Vom großen Mineralölkonzern über den mittelständischen Großhandel bis hin zum familiengeführten Elektrotechnikunternehmen: Rund 30 Betriebe wollen sich auf der geplanten Berufsmesse am Freitag, 21. Januar, den Schülerinnen und Schülern der Graf-von-Zeppelin Oberschule in Ahlhorn vorstellen. „Das Ziel ist es, Betriebe kennenzulernen, Praktika festzumachen und im besten Falle auch Ausbildungen“, erklärte Imke Haake, Lehrerin und Koordinatorin für die Berufsorientierung. Die Hemmschwelle wollen die Organisatoren der Veranstaltung dabei möglichst gering halten: „Ich bringe Azubis mit. In der Regel sind das auch welche, die von dieser Schule stammen“, sagte Bernd Ebbing, Ausbildungsleiter bei Exxon-Mobil und Mitglied der Messe-Planungsgruppe. Zudem sollen spielerische Konzepte den Schülern von der achten bis zur zehnten Klasse helfen, einen einfachen Zugang zu den Betrieben zu finden: Für die Achtklässler ist eine Rallye geplant, die Neuntklässler führen Interviews in Kleingruppen und die Schüler aus der zehnten Klasse sollen sich im Rahmen eines „Speed-Datings“ innerhalb von acht Minuten den Unternehmen präsentieren.
Kontakte wichtig
Die Messe, die bereits zum dritten Mal an der Oberschule stattfindet, sei besonders während der Pandemie eine wichtige Herausforderung für Schüler, sagte Haake: „Die fehlenden Praktika in den vergangenen Monaten haben gezeigt, wie wichtig für den Übergang von der Schule zum Beruf die Praxiskontakte zu den Betrieben sind.“ Viele Schüler würden zudem Unterstützung bei der Berufswahl benötigen. „Es ist den Schülern häufig gar nicht bewusst, was es für Betriebe in der Gemeinde gibt“, sagte Christine Kowski, Inhaberin des Autohaus Mazda in Bissel und Mitglied der Planungsgruppe. „Von daher ist diese Messe echt gut.“ Bereits zum dritten Mal stellt Kowski ihr Unternehmen den Schülern der Oberschule als potenziellen Arbeitgeber vor. Im kommenden Jahr will sie mindestens einen technischen und einen kaufmännischen Auszubildenden einstellen.
Fachkräftemangel
Aber nicht nur für die Schüler ist die Berufsmesse von entscheidender Bedeutung. Auch die Unternehmen erhoffen sich, von ihr zu profitieren: „Früher mussten die Bewerber zu uns kommen. Heute müssen wir zu den Bewerbern kommen“, so Bernd Ebbing. Die Anzahl der für eine Ausbildung eingegangenen Bewerbungen sei bei Exxon-Mobil in den vergangenen Jahren rückläufig: „Da geht’s der Industrie genau wie dem Handwerk. Der Fachkräftemangel ist überall zu spüren.“ Das liege auch an der zunehmenden Akademisierung der Gesellschaft, denkt Ebbing: „Heute wollen alle auf die weiterführende Schule oder studieren.“ Die Karriereperspektiven bei Exxon-Mobil seien für die Absolventen der Oberschule daher gut: „Ich habe über jede Messe mindestens einen Auszubildenden bekommen.“ Auch im kommenden Jahr wolle das Unternehmen wieder sechs Mechatroniker einstellen.
Die Schirmherrschaft für die Messe wird Bürgermeister Thorsten Schmidtke übernehmen. Sollten noch weitere Betriebe Interesse haben, sich auf der Messe vorzustellen, können sie sich per E-Mail unter imke.haake@gvzschule.de an die Planungsgruppe wenden.